Donnerstag, 7. November 2013

Whitsundays

Dienstag, 6.15 Uhr in Airlie Beach klingelte der Wecker und wir standen komplett gerädert auf. 
Wir packten das Auto zusammen, richteten unser restliches Gepäck, frühstückten und achten uns, typisch deutsch, über pünktlich auf den Weg zum Büro, bei dem wir um halb 9 sein mussten, um einzuchecken. Obwohl wir viel zu früh waren, konnten wir uns schon für den Trip als "anwesend" melden und bekamen die Einführung, die uns mal wieder den Boden unter den Füßen weg riss - Treffpunkt im Hafen um 11.00 Uhr. Das heißt wir hatten noch gute 3 Stunden Zeit... Warum zur Hölle sind wir so früh aufgestanden?? Naja. Wir gingen zurück ins Hostel und machten es uns noch ein bisschen bequem, bis wir endlich losgehen konnten. Wir liefen eine gute halbe Stunde bis zum Treffpunkt und trafen dort gleich auf zwei deutsche Mädchen, mit denen wir uns auf Anhieb gut verstanden haben.

 Wir warteten noch eine ganze Weile, bis eine junge Frau kam und uns unsere Stinger Suits (Anzüge die vor Quallen und Stacherochen schützen) austeilte. Noch eine Weile später wurden wir dann endlich von einem Crew Mitglied abgeholt und zum Boot begleitet. Das Crew Mitglied war nicht irgendein Typ. Es war Sam. Sam ist der gestörteste Australier den wir bis jetzt kennengelernt haben. Er hatte lange Rastalocken, einen oben aufgeschnittenen Lederhut, aus dem seine Haare oben raus hingen. Er hatte Schlappershorts und eine mit Farbflecken "geschmückte" Weste des Bootuternehmens an.

Er brachte uns zu unserem gigantischen, 18 Meter langen und 26 Meter hohen Trimaran.

Wir wurden mit einigen Gags super freundlich und mit viel guter Laune empfangen: " Zu aller erst: wir gehen alle nackt aufs Boot!" mit diesen Worten empfing uns unser Kapitän. Bei dem Wort  "nackt" zog Sam sich die Hose vom Leib und stand in einem Leoparden Tanga da. Das gehörte zu den Dingen die wir eher nicht sehen wollten, aber die uns schon mal ziemlich gut auf drei witzige Tage vorbereiten sollten!

Anschließend wurden wir auf die Kabinen verteilt. Wir hatten ja im Voraus bereits eine Einzelkabine gebucht und konnten somit schnurstracks in die Spitze des linken "Seitenflügels" einsteigen.

Dann ging es endlich los! Wir zogen uns aus und genossen, auf den "Trampolinen" liegend, den Fahrtwind und die strahlende Sonne, die es zum Glück doch noch geschafft hat aus den Wolken hervor zu treten. Sobald wir aus dem Hafen raus gefahren waren, hissten wir gemeinsam die Segel.



Anschließend konnten wir mit lauter, guter-Stimmungs- Musik und super netten Leuten die Whitsundays, mit ihrem enorm blau/türkisem Wasser und der unglaublich frischen Luft, voll und ganz genießen und in uns aufnehmen. 

Wir fegten eine ganzen Weile über die Wellen, welche manchmal sogar groß über den Trimaran spritzten, hinweg.



Dann gab es endlich das lang ersehnte Mittagessen. Leckere Sandwiches! War gar nicht so einfach die während des Fahrtwindes zu essen, ohne dass der Salat oder die Tomaten von Board gingen.

Wir führen eine kleine Bucht an, in der schon einige andere Boote halt gemacht hatten. Wir sahen von oben eine Schildkröte, zogen unsere Tauchanzüge, schnappten unsere Schnorchel und Taucherbrillen und wurden dann mit dem Schlauchboot zum Riff rüber gefahren.


Endlich hat auch Sarah den Napoleon Fisch gesehen, mit dem Daniel schon im Great Barrier Reef Bekanntschaft gemacht hat. Wir haben ihn wieder angefasst! So ein glitschiges Kerlchen! 


Es waren unglaublich viele Fische da! Das Riff war natürlich nicht mal annähernd so schön und so groß, wie wird schon erlebt haben, aber es war trotzdem total schön nochmal viele bunte Fischchen zu sehen! Wir hatten dann aber relativ schnell genug, da das Wasser ziemlich trüb war und wir durch einen kleinen Quallenschwarm schwimmen mussten. Uns konnte ja nichts passieren, da wir den Schutzanzug anhatten, aber irgendwie fanden wir das trotzdem nicht so cool. Auch wenn es mal ganz interessant war, Quallen aus nächster Nähe, lebend, zu sehen. Es waren ungefähr 5 cm große, ganz durchsichtige, Tiere.

Zurück auf unserem Boot gabs dann Kaffee, Tee und Kekse. Mit lauter Musik fuhren wir mit unserem Party-Trimaran zu unserem "Nachtlager". Eine ruhige Bucht, von der aus wir später einen wunderschönen, unbeschreiblich gigantischen Sonnenuntergang beobachten konnten!





Es war Goon o'clock! Also konnte der Abend beginnen. 
Um euch einmal aufzuklären: Alkohol ist hier super teuer. Das einzige was Backpacker sich leisten können ist Goon. Jeder hier kennt es und jeder trinkt es. Es ist Tetrapack Wein in 4 Liter Packungen für 12$. Schmeckt nicht sonderlich toll, aber um einen netten Abend zu haben reicht es. Der Nachteil an diesem Wein ist, dass man schon am selben Abend einen Kater davon hat. Egal ob man ein halbes Glas trinkt oder die ganze Packung.

Das hat dann schon was, wenn man mit 24 anderen Leuten zusammen auf dem Meer, auf einem teilen Trimaran, mit guter Musik und einem Glas Goon chillt. Dann wurde es auch wieder Zeit fürs Essen. Es gab Spaghetti Bolognese mit Salat und Knoblauch Brot. Mit viel Salz und Pfeffer war das auch richtig lecker! Und vorallem um einiges einfacher zu essen als das Sandwich am Mittag!

Unterm Sternenhimmel saßen wir dann in leichten, schaukligen Wellenbewegungen und genossen die Natur und dann - fing es an zu regnen. Alle versteckten sich schnell im mittleren Teil des Bootes, wo die Küche, das Bad und der Schlafsaal, der Leute, die keine Einzelkabine gebucht hatten, war. Dort unterhielten wir uns noch eine Weile und spielten Spiele. Da wir aber schon so unglaublich lang wach waren, wollten wir eigentlich nur noch ins Bett. Die nächste Regenpause nutzen wir und begaben uns in unser kleines Kapuff. 
Daniel konnte ziemlich gut schlafen. Sarah hatte damit zu kämpfen. Nach einigen Frischluftpausen, Toilettengängenund ewigem Rumgewälze hat es dann allerdings doch geklappt. Nur leider war sie um halb 6 am nächsten Morgen wieder wach. Hell wach. Trotz der kurzen Nacht war sie fit und wartete darauf, dass wir um halb 8 geweckt wurden und frühstücken konnten. Müsli, Cornflakes und Toast. 
Kurz nach dem Frühstück kamen wir schon am ersten Schnorchel-Spot des Tages an. Da es aber noch ziemlich früh und damit noch recht frisch war, hatten wir keine Lust auf Wasser und ließen uns zur gegenüberliegenden Sandinsel fahren,wo wir Muscheln sammelten und eine ganze Weile spazieren gingen.




Nachdem alle wieder an Board waren, fuhren wir weiter zur nächsten Bucht. Alle lagen in Badesachen in der Sonne an Deck. Teilweise wurde es ganz schön windig, damit wellig und wacklig! Das war aber richtig cool! Zwischendurch wurden wir richtig nass, da die Wellen ziemlich hoch waren und über das Boot spritzten! 
Am Ziel angekommen nutzen wir die Gelegenheit nochmal und gingen zusammen mit allen anderen erneut Schnorcheln. Gesehen hat man kaum was. Das Wasser war ziemlich trüb und viele Fische gab es auch nicht. Das Highlight an diesem Spot war eher, dass wir vom Boot aus ins Wasser springen konnten! 
Da Sarah wieder Quallen gesehen hat, wollte sie trotz Schutzanzug, nicht so lange im Wasser bleiben sondern bruzzelte lieber in der Sonne, während Daniel seine Sprungkunst unter Beweis stellte.

Weiter ging die heftige aber super witzige Wellentour zu einer ruhigeren Stelle an der wir unser Mittagessen zu uns nehmen konnten. Meat Pie. Fleisch Kuchen. Sah aus wie diese typisch amerikanischen Apfelkuchen, nur nicht mit Apfelfüllung sondern mit Fleisch Füllung. Dazu gab es Unmengen von Salaten. 
Mit vollem Magen fuhren wir dann endlich zum White Haven Beach. Wir wurden wieder mit dem Schlauchboot an Land gefahren, wo wir dann einen kleinen Fußmarsch zum Aussichtspunkt vor uns hatten. Die Aussicht war gigantisch. Wir müssen nicht viel dazu sagen. Schaut es euch an:



Nachdem wir diesen wahnsinnig paradiesischen Ausblick in uns aufgenommen hatten, gingen wir weiter zum White Haven Beach hinunter. Auf dem Weg dorthin sahen wir eine Goana.

Unten angekommen hat es uns wieder einmal die Sprache verschlagen. Dieser Sand, der, wie wir gelernt haben,
gar kein Sand ist, sondern ein Mineral aus Vulkangestein ist, war dermaßen weiß und fein, dass man es nicht in Worte fassen kann. Ohne Sonnenbrille war es nur schwer die Augen offen zu halten.
Wir gingen am Strand entlang, wanderten durch das wunderschöne, blaue Wasser und ließen uns einfach nur von unserem weißen Untergrund blenden.





Natürlich haben wir uns auch die Zähne geputzt! Das hat wirklich total gut funktioniert! Blitzeplank und glatt die Beißerchen.

Wieder auf dem Trimaran angekommen ließen wir den Abend unter klarem Sternenhimmel mit gigantisch gutem Essen und natürlich Goon ausklinken.

Am nächsten Morgen waren wir wieder früh wach. Kurz nach 7 gab es Frühstück und wir traten die Heimreise an. Wir waren ca. 2 1/2 Stunden vom Festland entfernt und konnten so noch eine lange, letzte Fahrt auf dem Trimaran genießen. 

Wir nahmen nochmal viel frische Luft in uns auf und spürten ganz bewusst die Sonnenstrahlen auf unserer Haut.

Zurück in Airlie Beach checkten wir im Hostel ein und ließen die letzten Tage Revue passieren.


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