Sonntag, 10. November 2013

Noosa Buschcamp

Nach Fraser Island haben wir noch eine Nacht in Hervey Bay verbracht und haben uns dann auf den Weg nach Noosa gemacht. Unterwegs haben wir einen kleinen Stop in Rainbow Beach eingelegt. Der eigentliche Plan war es dort zu übernachten, falls es sehr schön ist.
Wie fast alle Örtchen bestand auch dieses aus nur einer Straße und dem Strand. Wir standen auf einer Aussichtsplattform über dem riesigen Strand, wo gesurft, gebadet und gespielt wurde. Rechts hat man eine riesigen große Sanddüne gesehen, auf der man Sandsurfen konnte und scheinbar einen wunderschönen Sonnenuntergang sehen konnte. Sand hatten wir von den letzten Tagen genug und die einschlägigen Touri-Läden haben es uns auch nicht angetan. Also entschieden wir weiter zu fahren und die Zeit bis zum Buschcamp in Noosa zu verbringen.

Dort angekommen mussten wir erstmal eine Unterkunft finden, was sich als alles andere als einfach heraus stellte. Bei dem uns empfohlenen Hostel konnte man nur im Auto übernachten,  wenn man ein, von einem bekannten Unternehmen, gemietetes Auto hatte. Alle anderen Hostels in der Stadt waren für diese Nacht komplett ausgebucht. Also mussten wir auf Campingplätze umsteigen. Wir fuhren zwei an, die aber ebenfalls voll waren. 8 km stadtauswärts haben wir dann zum Gluck noch ein  schnuckliges Plätzchen auf einem Campingplatz gefunden. 18,50$ die Nacht inklusive Strom, Küche und sauberen Duschen und Toiletten war völlig in Ordnung!

Das bevorstehende Buschcamp kostete uns, wie auch schon der Fraser Island Trip, einige nerven. Das ganze war unglaublich schlecht organisiert und wir wussten im Prinzip GARNICHTS. Am Tag vor der Tour haben wir insgesamt drei mal beim Veranstalter angerufen, um Dinge zu erfahren, wie z.B. ob wir, wie bei Fraser Island, vorher eine Nacht Unterkunft in Noosa haben (was wir nicht hatten), ob wir Schlafsäcke brauchen oder was wir überhaupt alles mitbringen müssen. Jedes mal hatten wir einen unfreundlichen Deppen am Hörer, den man kaum verstanden hat. Letztendlich haben wir unseren Ausflug sogar gegoogelt, um herauszufinden was uns erwartet.

Das Wochenende verbrachten wir also noch auf dem Campingplatz. Am Samstag waren wir dann noch auf einem kleinen Markt bei der Marine und machten einen Spaziergang an der Promenade, wo wir unsere ersten Quallen aus der Nähe sahen. Komische, blaue Gelee-Dinger die am Strand liegen.
Am Sonntag gönnten wir uns dann das erste mal, essen zu gehen. Es waren zwar "nur" Fisch & Chips, aber sie waren grandios lecker!

Da wir im Internet herausgefunden haben, dass man vom Shuttlebus des Camps abgeholt und in einen Supermarkt Gefährten wird, um sich für die Tour essens-technisch einzudecken, haben wir vorgesorgt und gingen bei ALDI unsere Mahlzeiten einkaufen. Wer weiß in welchen Laden die uns fahren! Womöglich ein teurer?

Am Montag morgen packten wir unser Auto und verbrachten den Vormittag noch auf dem Campingplatz. Um 13.00 Uhr sollten wir beim Treffpunkt abgeholt werden. Also fuhren wir um 12.00 Uhr los zu einem freien Parkplatz, wo unsere Tiffany die nächsten drei Tage verbringen sollte.
Auf der Fahrt dort hin hat sich unser Auto irgendwie komisch angehört. Als würde etwas im Reifen stecken. Später eierte es richtig, als sei er platt. Als wir dann auf dem Parkplatz ankamen, sahen wir, dass der Reifen kaputt war.

Das hat uns ja grade noch gefehlt. Zeitlich und finanziell. Wir wollten den Reifen noch wechseln, doch leider waren Wagenheber und Schraubschlüssel, die unser Verkäufer uns beim Verkauf sogar noch gezeigt hatte, weg. Also mussten wir das Auto wohl oder übel stehen lassen, da wir sonst unseren Shuttle zum Buschcamp verpasst hätten, zu dem wir samt unserem Gepäck ja auch noch laufen mussten.

Pünktlich um 13.00 Uhr stiegen wir bei einem mies gelaunten Fidjijaner in den Bus.er brachte uns zum Einkaufszentrum, wo die anderen noch einkaufen gingen. Was aus unseren Reiseunterlagen nicht deutlich wurde, erfuhren wir jetzt. Nämlich, dass der trip 3 Nächte und 4 Tage umfasste. Somit hatten wir zu wenig zu Essen gekauft und mussten doch nochmal Geld ausgeben.
Nachdem alle ihre Einkäufe getätigt hatten, setzten wir uns zurück in den Bus und bekamen auf dem Weg ins Camp eine liebevolle, enthusiastische Einführung vom Fidjijaner.
Dort angekommen haben wir uns erstmal um geschaut. Es war wirklich ein Buschcamp! Aber vom Standart her noch um einiges besser als auf Fraser Island. Es gab Duschen und Toiletten, eine kuche , Essens Bereiche, einen Billardtisch und ein Volleyball Feld.
Im Prinzip befand sich der Gemeinschaftsraum, in dem es sogar ein Sofa und Fernsehen gab, unter einem großen, wasserdichten Zelt. Alles war total urig. Wie in einem alten Western. Klar gab es normale Kühlschränke , aber Gasherde. Und der Toaster war eine metallene Pyramide, die man über die Flamme stellte und die Zähne putzte man sich an einem umfunktionierten Baumstamm.

Das war irgendwie ziemlich cool. Andere der Reisegruppe haben sich wieder nur beschwert, was das für ein Standart sei, aber hey! Wir sind hin einem Buschcamp! Was erwarten die denn?

An unserem Ankunftstag passierte ansonsten nichts Großartiges mehr. Wir spielten Karten, aßen unsere leckeren, selbst gemachten Burger und quatschten am Lagerfeuer mit den Mitreisenden.
Als wir am Abend dann endlich müde ins Bett kletterten machten wir Bekanntschaft mit den guten Manieren der Engländer, die, trotz Bitte aufzuhören, einen riesen Spaß hatten das Zimmer "ein zu gasen"...
Die erste Nacht haben wir in einem Schlafsaal mit 6 "Stockbetten" verbracht. Rustikale Betten aus Holzstämmen und Leintüchern gebastelt. Praktisch eine Mischung aus Hängematte und Pritsche.
Die Wände bestanden lediglich aus Mosquitonetzen, weshalb es in der Nacht schon ganz schön frisch geworden ist. Im Schlafsack eingemummelt war es aber ganz gut auszuhalten.
Geschlafen haben wir trotz der Umstände eigentlich relativ gut. Wenn der eine im Bett sich bewegt hat, ist der andere aufgewacht und wenn man sich selbst bewegen wollte ist man auch aufgewacht, aber irgendwie wars mal was anderes und deshalb trotzdem cool!

Am nächsten morgen mussten wir früh raus, da die Kanu Tour um 8.09 Uhr anfing und wir vorher noch frühstücken und unser Mittagessen richten mussten.
Wir bekamen ein Paddel, eine Schwimmweste, eine "wasserfeste" Tonne für unsere Sachen und eine kurze Erklärung auf einer Landkarte wohin wir fahren mussten, denn die Tour war ohne Tour Führer zu meistern.


Mit 6 Kanus fuhren wir 5 km den Fluss aufwärts zu einem See, den wir seitlich überqueren mussten, um dann links in einen kleinen, schmalen Bach rein zu fahren. Hier haben die Everglades begonnen. Der Flusslauf war schmal und es stank nach Mangroven, was zusammen mit kleinen, qualmenden Feuerchen im Wald, für eine gruslige Stimmung sorgte.



Nach gut 1 1/2 Stunden erreichten wir einen kleinen Steg, wo wir unser Mittagessen aßen und im klaren, erfrischenden Wasser badeten.
Da wir dort bis nach dem Mittagessen bleiben sollten und es außer dem mini-Steg und einem Tisch nichts anderes gab, wurde es Daniel relativ schnell langweilig. Er schnappte sich die anderen Jungs und bastelte sich mit allem möglichen Zeugs, dass er finden konnte, eine Angel, setzte sich ins Kanu und verfütterte sein Brot als Köder an die Fische. Leider ohne Erfolg.

Kurz nach 12.00 Uhr brachen wurde auf, denn wegen eines bevorstehenden Unwetters durften wir nicht länger weg bleiben.
Mittlerweile haben sich die kleinen, qualmenden Feuerchen zu größeren, teilweise lodernden Flammen entwickelt. Der Rauch war schon viel dichter und verbreiteter, als wir durch den Bach, Richtung Buschcamp, paddelten.

Den Rest des Tages verbrachten wir wieder im Camp. Wir spielten Billard und Karten, saßen mit den anderen nett beisammen und grillten uns am Abend ein paar Würstchen. 


Am späten Nachmittag des Tages viel uns irgendwann ein ganz besonderes Licht auf. Die Sonne begann gerade unter zugehen und leuchtete in einem knalligen blutorange die Natur um uns herum in ein schwefelartiges Gelb. Wir blickten finden Himmel und sahen nichts als Qualm. Das Buschfeuer hat sich mittlerweile ausgebreitet und bedeckte den Himmel mit seinem Rauch. Gruselstimmung war angesagt! 



Später überkam uns dann auch das vorhergesagte Unwetter. Es gewitterte und regnete unglaublich. Wir haben den lautesten Donner unseres Lebens gehört! Und das mitten im Wald.
Das tolle daran war, dass wir die kommenden zwei Nächte im Zelt verbringen mussten. Im Gegensatz zu einigen anderen haben wir uns glücklicherweise ein wasserdichtes Zelt ausgesucht! Trotzdem war es nicht ganz so nett im Wald, bei Gewitter in einem Zelt zu schlafen. 


Aber wir haben die Nacht überlebt und standen am nächsten morgen wieder früh auf um die nächste Kanu Tour zu erleben.
Diesmal fuhren wir mit einer langsamen Schweizerin im Kanu, die alles besser wusste, nichts konnte und uns fast zur Weißglut brachte!
Wir fuhren an diesem Tag Fluss abwärts, ca. 3 km zu einem anderen See, an dessen Bucht wir unsere Kanus stellten und eine 3/4 Stunde zu einem Menschen leeren, riesen großen Sandstrand liefen. Leider waren die Wellen so groß und die Strömung zu gefahrlich , dass wir nicht baden gehen konnten. Wir mussten uns mit Muschelsammeln und Geladen genug tun.
Außerdem hatten wir einen riesen Spaß mit den Quallen, die wir schon beim Kanufahren auf dem Fluss und dem See entdeckten. Von ganz kleinen, bis super große! Eisblaue, komische Geleedinger die durchs Wasser gleiten. War ganz witzig wenn man sie mit dem Paddel berührte oder aus ihrer Laufbahn brachte! Aber kentern wollten wir hier auf keinen Fall!
Am Strand lagen dann Monsterquallen! Die haben einem wirklich die Sprache verschlagen.





Ein paar Pelikane haben wir auch noch gesehen:


 

Irgendwann hatten wir genug vom nichts tun und traten den Heimweg an, um im Camp wieder das Übliche zu tun: essen, duschen und im strömenden Regen zum Zelt zu "schwimmen"...

Am letzten morgen standen wir extra früh auf, denn wir wollten, wie jeder, den ersten Shuttlebus um 9.30 zurück in die Stadt bekommen. Typisch deutsch, stellten wir uns eine Stunde vor Abfahrt an die Rezeption un warteten darauf, dass wir unser Gepäck einladen können.
Der nette Fidjijaner vom ersten Tag sagte, dass alle die den Bus von der Stadt nach Brisbane um 11.00 bekommen müssen, dürfen jetzt mitfahren. Ganz plötzlich mussten wir dann alle diesen Bus bekommen! Die Notlüge hat auch ganz gut funktioniert, denn alle, außer die langsame Schweizerin, haben es in den Shuttlebus geschafft. Man merke an: NIEMAND im Shuttle musste diesen Bus bekommen! 

Unser Plan, wenn wurde zurück bei unserem kranken Autochen sein werden, war mit Warnblinker in Schrittgeschwindigkeit zu einem Autoladen zu fahren, denn um dort hin zu laufen, war er viel zu weit weg! Leider war der Reifen mittlerweile platt. 


Also mussten wir auf dem Parkplatz nach Hilfe fragen. Ein Mann, der original aussah wie George Michael, half uns dann das Rad zu wechseln. Danach fuhren wir zum Reifenhändler, kauften ein neues Rad, und anschließend im Autoladen einen Wagenheber und einen Schraubschlüssel. Danach konnten wir uns endlich wieder auf dem Campingplatz einnisten und bei ALDI einkaufen gehen!















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