Da sind wir wieder!!! Lange ist es her, doch nun endlich, nach quälend langer Warterei, bereiten wir euch die Freude und erzählen von den letzten 2 1\2 Monaten!
Der letzte Stand war, dass Daniel den Job in der Gärtnerei hatte und Sarah sich mit Tomaten und Zwiebeln herum geschlagen hat. Mehr oder weniger. Eher weniger, da es sich für das wenige Geld und die hohe Anstrengung nicht gelohnt hat, so früh aufzustehen. Vor allem nicht, wenn man faul ist ;)
Doch das Glück stand eines Tages, nach fast 7 Wochen Warterei, dann doch auf unserer Seite. Josh, der Boss eines Melonen\Kürbis-Pflücker-Teams, in welchem einige aus dem Hostel bereits tätig waren, brauchte Helfer, um die Kürbisse vor zu schneiden und für die Pflücker bereit zu legen.
Also ging Daniel am kommenden Tag nicht zur Arbeit bei Pohlmans, sondern fuhr mit Sarah zusammen aufs Kürbisfeld, was unsere kommenden Monate in Australien drastisch verändern sollte. Wir gaben uns besonders Mühe, um einen guten Eindruck zu machen. Sarah lies noch ein bisschen ihren Charme spielen und schwupp die wupp änderte sich alles. Nach einigen Tagen, schickte Josh Daniel mit Dustin (einem Melonenpflücker aus unserem Hostel) nach Mundaburra, einer vierstündig entfernten Stadt, um drei Tage, auf einer anderen Farm, Melonen pflücken zu gehen. In dieser Zeit bekam auch Sarah einen Anruf von Josh und wurde über Nacht zur Traktorfahrerin.
Ab dem kommenden Tag fuhr sie den Traktor auf dem Kürbisfeld. Allerdings nur für fünf Tage. Warum? Alle Pflücker und Traktorfahrer hatten zu dieser Zeit nur eines im Kopf: Wer darf mit nach Oakey? Anfang Januar sollte dort eine drei monatige Melonensaison beginnen, welche mit zwei Teams à 5 Leuten gemeistert werden sollte.
Da das Glück, wie gesagt, mittlerweile auf unserer Seite stand, wollte uns Josh unbedingt haben! Ungewiss war zu diesem Zeitpunkt allerdings noch, wann genau die Saison beginnen sollte. Freitag Abend, es war ca. 19.00 Uhr, bekamen wir einen Anruf. "Morgen früh 4.00 Uhr Treffpunkt!"
In einer Nacht- und Nebelaktion packten wir unsere Sachen und verließen nach wenig Schlaf, Nachts um 2.00 Uhr, nach 7 Wochen, Laidley, und fuhren zur 100km entfernten Farm in Oakey.
Der erste Arbeitstag und 12 Wochen Arbeit, 7 Tage die Woche, konnten begingen.
Anfangs wohnten wir bei Josh. Mit 18 Menschen in einem drei Zimmer Haus und einer großen Garage, die zum Schlafzimmer umfunktioniert wurde, da uns unser Sharehaus vor der Nase weg geschnappt wurde. Auf Dauer natürlich keine Lösung. Also mussten wir in ein Hostel ins 40 Minuten entfernte Toowoomba umziehen. Auch keine Dauerlösung. Doch nach vier Wochen kam dann endlich die Erlösung! Ein neues Haus war gefunden!!
Wir lieben es! Eigene Zimmer, eigenes Bad, eigene Küche. Man kommt nach der Arbeit einfach nach "Hause". Wunderbar :)
Wir arbeiteten hart und viel in der ersten Zeit. Nach 17 Tagen Arbeit am Stück, blieb der erhoffte Regen, der uns einen freien Tag ermöglichen sollte, aus und Josh legte einen ausnahms freien Tag ein. Alle waren dermaßen im Eimer, dass es kaum noch möglich war konzentriert und gut zu arbeiten. Um drei Uhr Nachts ziehen die Jungs los, um vier Uhr rücken die Mädels nach und es wird bis zu 12 Stunden am Tag gearbeitet. Man kommt nach Hause, duscht, kocht, isst, schläft. Für DAS Geld nimmt man das in Kauf, aber irgendwann kann der Körper einfach nicht mehr.
Wir sind 8 Mädels, die sich mit Traktorfahren, Melonen rollen und der Arbeit in der Halle abwechseln. Das alles unter der Oberhand unserer Chefin, die uns den ganzen Tag, von ihrem Gabelstapler aus, herum kommandiert. Melonen abwiegen, waschen, verpacken.
Im Großen und Ganzen lief aber alles bestens und wir hatten trotzdem eine Menge Spaß! An einem unserer letzten freien Tage waren wir zum Beispiel alle zusammen Paintball spielen!
Wir haben Klasse Menschen kennengelernt, neue Erfahrungen gemacht und viel gelernt! Trotz Arbeit mitunter die beste Zeit in Australien.
Mittlerweile ist die Luft leider raus. Seit 10 Wochen leben und arbeiten wir 24\7 mit den selben Menschen zusammen, was auf Dauer einfach nicht funktioniert. Man hat sich nicht mehr so viel zu sagen und geht sich schnell auf die Nerven. Man hat eben keine Abwechslung im Alltag, was zu langweile führt. Diese wiederum bringt uns leider alle dazu, jedes kleine Geschehen groß und interessant zu machen. Zickenkrieg und Unstimmigkeiten vorprogrammiert. Dazu kommt, dass die Arbeit immer weniger wird. Es gibt kaum noch Melonen, weshalb wir viel frei haben und darauf warten müssen, dass die restlichen Melonen reif sind!
DESHALB: wir sind alle froh wenn es endlich vorbei ist! Leider kann keiner so richtig sagen wie lange die Saison noch dauert, weshalb wir einfach nur abwarten können, bis es heißt: danke für die Saison, das wars!